Einleitung

Berufsaussichten

Einleitung

Italien hat eine relativ hohe Arbeitslosenquote. Diese belief sich im Oktober 2002 offiziell auf ca. 8,9% der erwerbstätigen Bevölkerung (in Norditalien ca. 5%, in Mittelitalien ca. 6% und in Süditalien ca. 21%).

Folglich variiert die Zahl der Arbeitslosen in den verschiedenen Regionen. Im sehr armen Süden des Landes beträgt diese in manchen Gebieten, wo die jüngere Bevölkerung für gewöhnlich in den Norden abwandert oder in der Hoffnung auf Arbeit das Land verlässt, fast 50 %.

Für die Jugendlichen Italiens ist die hohe Arbeitslosigkeit eine Katastrophe: ca. 30% der Personen unter 25 Jahren sind arbeitslos und die meisten haben auch nur geringe Aussichten auf eine Arbeitsstelle. Aufgrund mangelnder Erfahrung oder Ausbildung ist es für die junge Bevölkerung Italiens sehr schwer einen Arbeitsplatz zu finden. Sogar Hochschulabsolventen besuchen zusätzlich Berufsschulen oder spezielle Seminare, um so mehr Berufserfahrung vorweisen zu können.

Obwohl der primäre Sektor (Produktionssektor) am meisten in Mitleidenschaft gezogen wurde, blieb kein Wirtschaftssektor des Landes, nicht einmal der florierende sekundäre Sektor (Dienstleistungssektor), von der Arbeitslosigkeit verschont. Die am härtesten betroffenen Branchen sind das Baugewerbe, die Elektro-Industrie, der Medien- und der Bankensektor, sowie der Kommunikationsbereich, alles Sektoren, die ursprünglich wirtschaftlich sehr stark waren. In vielen Unternehmen gibt es immer mehr Einstellungsstopps oder Arbeitsplatzstreichungen. Deshalb müssen viele Angestellte befristete Arbeitsverträge akzeptieren und somit auf eine langfristige berufliche Sicherheit verzichten (Arbeitsplätze in Italien waren ursprünglich nahezu am sichersten in ganz Europa). Über ein Viertel der arbeitenden Bevölkerung hat befristete Arbeitsverträge.

In Italien gibt es praktisch keine Arbeitslosenunterstützung. Mehr als 25% der Arbeitslosen hätten allerdings den notwendigen sozialen Status, um staatliche Arbeitslosenzahlungen zu beziehen. Früher wurde es allerdings von den Familien erwartet, dass sie ihre arbeitslosen Familienmitglieder unterstützen. Außerdem gibt weder ein staatliches Programm noch eine Unterstützung für die Langzeitarbeitslosen in Italien, jedoch werden im Süden des Landes Familien mit geringem Einkommen durch Zahlungen unterstützt.

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